Carl-Brilmayer-Gesellschaft e. V.

HORNAY, Ernst Jacob Wilhelm

  • geb. 6. Januar (28. Januar) 1815 in Recklinghausen/Westfalen
  • gest. 17. Januar 1875 in Gau-Algesheim/Rheinhessen

1832 – 1843 

  • Studium der Philosophie und Philologie in Münster und Greifswald
  • Vater ist verstorben, Mutter lebt in Warendorf/Westfalen

4. April 1834 

  • als stud. phil. in Greifswald verhaftet und am 3. Mai 1834 in die Berliner Hausvogtei eingeliefert

27. August 1834 

  • Haft in der Festung Kolberg

4. August 1836 

  • Kammergerichtsurteil gegen die Greifswalder Burschenschaft. Wegen Teilnahme an einer „hochverräterischen burschenschaftlichen Verbindung“ Verlust der Nationalkokarde, Konfiskation des Vermögens und Tod durch das Beil.

3. August 1840 

  • Entlassung auf Grund der Kabinettorder vom 18. April 1840, wonach alle Verurteilten, deren Strafmaß nach der zweiten Begnadigung vom 26. März 1838 auf zehn Jahre festgelegt war, nach Abbüßen von fünf Jahren entlassen werden können.

Heirat mit Anna Maria Johanna Herdinck, Sohn: Ernst Jacob Wilhelm Hornay, 14. November 1841 in Vegesack, ev. Taufe: 9. März 1842 in Vegesack

1848/49 führendes Mitglied im Vegesacker demokratischen Verein „Einigkeit“ und Herausgeber und Redakteur der „Politischen Wochenschrift für die Gegenden der Unterweser und Elbe“; wegen „demokratischer Umtriebe“ 1849 zu zwei Monaten Zuchthaus verurteilt.

Wohnorte, Berufe, politische Engagement

  • 1842-1854 Ökonom. Grundbesitzer und Privatlehrer in Schönebeck bei Bremen,
  • 1. Oktober 1859 Einberufung einer Versammlung in Hamm durch den Rittergutsbesitzer Hornay aus Münster zur Abgabe einer Erklärung zu Gunsten des Eisenacher Programms (Deutscher Nationalverein). 
  • seit 1862 Steinbruchbesitzer in Oberdollendorf bei Königswinter,
  • 1868 in Oberkassel
  • zuletzt "Candidat des höheren Lehramtes" und Rektor der 1871 in Gau-Algesheim eröffneten evangelischen Privatschule Oehler
  • Schriftsteller und Sprachforscher, veröffentlichte ein Lehrbuch der englischen Sprache, stand in brieflichem und persönlichen Kontakt zu Alexander von Humboldt und publizierte Humboldt-Briefe.

Quellen: Dvorak, Helge: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft, Band 1, Teilband 2, S. 402f., Heidelberg 1996 ff.; Walter Schmidt: Die vom preußischen Kammergericht am 4. August 1836 zum Tode verurteilten Burschenschaftler. In: Bernhard Schroeter (Hg.), Für Burschenschaft und Vaterland, Norderstedt 2006, S. 110 - 155.

Rheinland-Pfälzische Personen-Datenbank