Carl-Brilmayer-Gesellschaft e. V.

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Aktuelles

Tag des offenen Denkmals 2023

Zum „Tag des offenen Denkmals“ hatte die Carl-Brilmayer-Gesellschaft zu einer "Mühlenwanderung" eingeladen, bei der die historischen Mühlen am Welzbach von Gau-Algesheim bis Appenheim aus der Vergangenheit geholt und ins Bewusstsein gehoben werden sollten. Mehr als siebzig interessierte Mitbürger trafen sich am Parkplatz am Johannishof in der Langgasse, um dort die ehemalige Kaisersmühle kennenzulernen. Nach der Begrüßung durch Dieter Faust und seinen Erläuterungen zu dieser früheren Lohmühle mit ihren Wasserzu- und -ableitungen ging es per Fuß oder mit Fahrzeugen wie Fahrrad, E-Bike, Moped, Quad oder PKW zur Schlossmühle. Dort informierte Christiane Becker allgemein über die Geschichte des Getreidemahlens und speziell über einen Mühlenvertrag, den der Mainzer Kurfürst und Erzbischof im Jahr 1670 mit einem Algesheimer Müller geschlossen hatte. An der nächsten Station, der Oberen Layenmühle, illustrierte Dieter Faust die Abhängigkeit der Mühlen von einem stetig fließenden Bach und die Alternative dazu in Form einer hier geplanten Dampfmaschine als Mühlenantrieb. Nach einer genussvollen Wanderung entlang des Welzbachs, hierzulande „die Bach“ genannt, zur Bollersmühle oder Mayermühle führte Matthias W. Hattemer in die wechselhafte Geschichte dieser Mühle ein, die in Teilen direkt auf der sensiblen Grenze zwischen den mächtigen Kurfürstentümern Kurpfalz und Kurmainz lag. Die Mühlenwanderung klang aus bei einem fröhlichen Umtrunk in der Mühlenschenke oder sogenannten „Musikmühle“ der Familie Heucher in Appenheim. Dort gab Andreas Muders abschließend einen Abriss über die vier oder fünf Appenheimer Mühlen, von denen nur noch sehr wenig bekannt ist.


Neuer Archiv- und Sammlungsraum des Stadtmuseums

Tätige Mitglieder wie Andreas Muders, Matthias Hattemer und Jürgen Voos

Im langen Gang der Zeit und im Verlauf der Entwicklung einer Gemeinschaft wie der Stadt Gau-Algesheim entstehen Dokumente und Dinge, die nicht einer gesetzlichen Archivierungspflicht unterliegen, aber dennoch unabdingbar wichtig sind für die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner. Hierfür hat die Carl-Brilmayer-Gesellschaft in ehrenamtlicher Eigenleistung und bei Übernahme aller Kosten einen von der Stadt zur Verfügung gestellten Dachraum der Rathausscheune umfassend mit den entsprechenden Einrichtungen versehen, die für die professionelle Aufbewahrung all jener Gegenstände und Dokumente erforderlich sind. Es ist ein Raum entstanden, der unter Betreuung durch die Carl-Brilmayer-Gesellschaft allen zur Verfügung steht, die sich mit dem enthaltenen Archivgut und Sammlungsmaterial beschäftigen wollen. So sind etwa gebundene Jahrgänge des Nachrichtenblattes von ca.1970 bis 1995 enthalten oder die Jahrgänge von 1872 bis 1922 des wöchentlich erschienen, in Gau-Algesheim gedruckten „Rheinischen Volksboten“. Zahllose heimatkundliche Druckschriften sowie historische Dokumente aus der Stadtgeschichte ergänzen den Bestand. Wer an der weiteren Ausgestaltung des Archivs mitwirken möchte, ist herzlich willkommen.

Mitgliederversammlung 2023

Die Mitgliederversammlung 2023 fand am 30. März 2023 mit 19 Teilnehmern statt. Nach dem Bericht und dem Kassenbericht über das Jahr 2022 wurde der Vorstand entlastet. Zur Neuwahl des Vorstands traten Joachim Junker, Björn Scherzinger und Arnold Avenarius-Herborn nicht mehr an. Jeweils einstimmig neu- oder wiedergewählt wurden:

• 1. Vorsitzender: Dieter Faust

• 2. Vorsitzender: Matthias W. Hattemer

• Schriftführer: Andreas Muders

• Rechner: Dr. Michael Kemmer

• Beisitzerin: Christiane Becker

Besuch der Sonderausstellung im Landesmuseum Mainz „Niedergang oder Neuanfang? – Mainz und Köln zwischen Antike und Mittelalter“

In der Steinhalle des Landesmuseums

Die Mitglieder, die sich am 04. März 2023 im Landesmuseum zu einer Führung durch die Ausstellung trafen, erhielten einen Einblick in die Verhältnisse in Mainz und Köln im Zeitraum vom Ende des 3. Jahrhunderts bis zur Besiedlung der Region durch die merowingischen Franken Ende des 5. Jahrhunderts. In dieser Epoche waren die beiden Städte bedeutende germanische Provinzhauptstädte, in denen mit dem Niedergang der römischen Herrschaft, der Machtübernahme durch die Franken und das Erstarken des Christentums bedeutende politische, religiöse und kulturelle Veränderungen stattfanden. Die Sonderausstellung in Kooperation mit dem Römisch-Germanischen Museum Köln zeigte ausgewählte Exponate aus dem spätantiken Mainz, die durch aussagekräftige Funde aus dem weiteren Umland von Mainz ergänzt wurden. Dem gegenüber wurden Objekte der gleichen Zeit aus Köln gestellt, die so einen direkten Vergleich über die Verhältnisse in den beiden germanischen Provinzhauptstädten gestatteten. Der Besuch schloss sich nahtlos an den Besuch der Römerausstellung in Trier im vergangenen Jahr an und erweiterte die Sicht auf die spannenden Umwälzungen in dieser Zeit.


Neue Publikation: "Vom Werden eines Weines" - Wie im Jahr des 40-jährigen Gründungsjubiläums der Jubiläumswein entstanden ist

Am Beispiel der Entstehung des Jubiläumsweines beschreibt der Autor Dr. Michael Kemmer umfassend nicht nur die heutigen Tätigkeiten des Winzers und der Winzerin, sondern auch die historischen Verfahren der Bearbeitung der Weinberge und der Weinbereitung. Aktuelle Fotos mit viel Informationswert und historische Fotos mit viel Erinnerungswert illustrieren den interessanten Bericht.

Die Publikation, ISBN 978-4-9824091-1-5, ist zum Preis von 10 Euro in Gau-Algesheim bei der Buchhandlung „herr holgersson“, Marktplatz 4, der Tourist-Info, Marktplatz 1, Eingang Kreuzhof, und per Bestellung über die E-Mail-Adresse info@brilmayer-gesellschaft.de erhältlich.

Exkursion nach Trier zur rheinland-pfälzischen Landesausstellung: „Der Untergang des Römischen Reiches“

Vor der "Porta Nigra"

Am 18.11.2022 fand sich eine kleine Gruppe von Mitgliedern der Carl-Brilmayer-Gesellschaft nach einer langen, privaten Anfahrt über den Hunsrück am Eingang des Rheinischen Landesmuseums Trier zusammen. Die neu eingetretenen Mitglieder Christopher Volbach und insbesondere Christiane Becker hatten die Exkursion organisiert und per Internet zu dem Erlebnis dieser spektakulären Ausstellung eingeladen. Es waren insgesamt 120 nationale und internationale Leihgeber, die ihre Kunstschätze beigesteuert hatten, darunter so hochkarätige Museen wie der Moskauer Kreml, das Germanische Nationalmuseum, die Florenzer Uffizien, das Rijksmuseum Amsterdam, das Kunstmuseum Nischni Nowgorod, das Nationalmuseum Stockholm und das Madrider Nationalmuseum. Denn gerade Trier war ja als spätrömische Kaiserresidenz und größte Römermetropole nördlich der Alpen zur Zeit des Niedergangs des Römischen Reiches ein Schauplatz der Weltgeschichte. Die Stadt beeindruckt heute noch auf Schritt und Tritt mit ihren monumentalen Römerbauten, wie der allseits bekannten „Porta Nigra“. Die ganz hervorragende Führung der von Christiane Becker beauftragten Führerin am Vormittag durch das Landesmuseum und am Nachmittag durch das Trierer Stadtmuseum Simeonstift brachte die vielfältigen Aspekte der Hochzeit und des Niedergangs des römischen Kaisertums nahe und beleuchtete das Fortleben der römischen Errungenschaften bis in unsere Gegenwart. Eine gelungene Exkursion, der, wie geplant, im neuen Jahr ein Besuch des Mainzer Landesmuseums in der Sonderausstellung „Niedergang oder Neuanfang?“ zum Zeitraum des 3. Bis 5. Jahrhunderts folgen soll.

Mitgliederversammlung 2022

Die Mitgliederversammlung fand am 20. Oktober 2022 mit 13 Teilnehmern statt. Nach dem Bericht und dem Kassenbericht zum Jahr 2021 wurde der Vorstand einstimmig entlastet. Die Gesellschaft hatte Ende 2021 101 Mitglieder. An Aktivitäten und Ereignissen in 2021 wurden auszugsweise angesprochen: Fund von Dokumenten aus dem 18. Jahrhundert wie Bürgermeisterrechnungen, eine Dienstanweisung des Oberamtmanns von 1735, ein von Bürgermeister Rudolf Eikemeyer auf Französisch verfasstes Ratsprotokoll.

Als eine der Aktivitäten für 2022 und 2023 wurde die Ertüchtigung des neuen Archiv-und Sammlungsraums des Stadtmuseums im Dachgeschoss der Rathausscheune genannt. Hilfe von CBG-Mitgliedern bei der späteren Umsetzung werde gerne angenommen. Für den Museumstag 2023 soll der Raum der Geschichte umgestaltet werden. Es wurde über gemeinsame Fahrten zu Ausstellungen gesprochen, aktuell zum Landesmuseum Trier und für das nächste Jahr zum Landesmuseum in Mainz bei Übernahme der Kosten der Führung im Museum durch die CBG.

Joachim Junker und Björn Scherzinger kündigten an, bei der nächsten Vorstandswahl nicht mehr für den Posten des 1. bzw. 2. Vorsitzenden zu kandidieren. Sie forderten die CBG-Mitglieder auf, geeignete Personen für ihre Nachfolge anzusprechen und kündigten an, sich auch selbst darum zu kümmern.

Jubiläumsfeier 40 Jahre Carl-Brilmayer-Gesellschaft

Nach langem Warten erlaubte die Gunst der Umstände am 15. Juni 2022 endlich ein Treffen von fast vierzig feierfreudigen Mitgliedern im Festsaal des Schlosses Ardeck in Gau-Algesheim. Es begann mit schwungvollen Melodien, mit denen die beliebte vierköpfige Bläsergruppe S.Al.T. & B. die Feier einleitete. Der erste Vorsitzende Joachim Junker begrüßte die Gäste und nahm einen kurzen Rückblick auf die Geschichte des Vereins. In Vertretung des Stadtbürgermeisters Michael König übermittelte die Beigeordnete Ulrike Theiss die Grüße der Stadt und in flotter Folge stellte Traubenkönigin Theresa I. vom Weingut Sankt Quirinus-Hof den Jubiläumswein vor, dessen Entstehung wir das ganze Jahr über verfolgt hatten. So konnte endlich zur Weinverkostung geschritten werden und der Schleier fallen, der über die Herkunft des Weines gebreitet worden war. Es handelt sich um einen trockenen Riesling, „Goldstück“ genannt, der in der Lage „Gau-Algesheimer Goldberg“ gewachsen ist und bereits mit der „Goldenen Kammerpreismünze“ ausgezeichnet wurde. So viel Gold war bei den Jubiläumsfeiern der Carl-Brilmayer Gesellschaft noch nie. Da fünfzehn Teilnehmer des Preisrätsels: „Von welcher Rebsorte kommt der Jubiläums-Wein?“ richtig geraten hatten, mussten die drei Preise gewissenhaft und korrekt verlost werden, was wiederum Traubenkönigin Theresa I. gekonnt bewältigte. Ehrenmitglied Arnold Avenarius übergab die Preise an die Gewinner, während das Bläserquartett weiterhin für musikalische Unterhaltung sorgte und am Rande eine kleine, von Dr. Michael Kemmer vorbereitete Fotoschau nochmals an die Entstehung des Jubiläumsweines erinnerte. In freundlicher Unterhaltung und mit lockeren Gesprächen ging die Feier zu Ende und entließ zufriedene Menschen auf den Heimweg.


Die Carl-Brilmayer-Gesellschaft wird 40

Die Carl-Brilmayer-Gesellschaft wurde am 15. Juni 1981 in Gau-Algesheim von einundzwanzig historisch interessierten Personen aus Appenheim, Gau-Algesheim, Ingelheim, Ockenheim und Schwabenheim aus der Taufe gehoben. In den vergangenen 40 Jahren hat sie ungezählte Episoden, Daten und Fakten zur Geschichte des Gau-Algesheimer Raumes erforscht, gesammelt, dokumentiert und in Büchern, Vorträgen, Ausstellungen und Exkursionen der Öffentlichkeit nahegebracht. Das würde eigentlich eine rauschende Geburtstagsfeier erfordern, die jedoch pandemiebedingt leider nicht möglich war.

Es fand zunächst also kein Fest statt mit Grußworten, Festreden, Ehrungen oder Gratulationen, und ganz besonders fehlten Weck, Worscht und Wein. Was sollten wir tun? Wir verschoben alles ins nächste Jahr und wollten es umso festlicher nachholen. Dafür ließen wir im Gau-Algesheimer Weingut St. Quirinushof einen Jubiläumswein des Jahrgangs 2021 produzieren, der dann freudig zusammen mit Weck und Worscht genossen werden sollte. Es sollte ein Weißwein werden, die Sorte blieb vorerst geheim. Wer gleichwohl die Berichte über das Werden des Weines sorgfältig las, konnte sie bestimmt erraten.

Damit das alles in Erinnerung bleibt, wurde also in etlichen Artikeln über die Entstehung des Jubiläumsweines in Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter des Jahres 2021 berichtet. Die aktuellen Tätigkeiten des Winzers oder der Winzerin wurden den früheren Verfahren gegenübergestellt und mit aktuellen und historischen Fotos illustriert. Somit wurde wiederum auch ein wenig von einem wichtigen Aspekt der Geschichte der Stadt Gau-Algesheim vermittelt.

Zum ersten Bericht "Teil 1: Frühling" geht es nun hier

Der zweite Bericht "Teil 2: Sommer" folgt hier

Zum dritten Bericht "Teil 3 Herbst" geht es hier

Der vierte Bericht "Teil 4 Winter" folgt hier

Und mit dem fünften Bericht schließt die Geschichte hier

Mitgliederversammlung 2021

Die Mitgliederversammlung 2021 fand am 26. August 2021 mit 20 Teilnehmern statt. Nach dem Bericht und dem Kassenbericht über die Jahre 2019 und 2020 wurde der Vorstand jeweils gesondert für die beiden Jahre entlastet. Bei der Neuwahl des Vorstands wurden jeweils einstimmig wiedergewählt:

• 1. Vorsitzender: Joachim Junker

• 2. Vorsitzender: Björn Scherzinger

• Schriftführer: Andreas Muders

• Rechner: Dr. Michael Kemmer

• Beisitzer: Arnold Avenarius-Herborn, Matthias Hattemer

 

Rückblick auf das Jahr 2020

Helmut Becker mit der Ehrenmitgliedschaft der Carl-Brilmayer-Gesellschaft ausgezeichnet

Aufgrund seiner verdienstvollen Forschungsarbeiten zur Geschichte des Gau-Algesheimer Raumes sowie seiner lang-jährigen Vorstandstätigkeit ernannte die Carl-Brilmayer-Gesellschaft Helmut Becker zu ihrem Ehrenmitglied. Corona-bedingt überreichte der erste Vorsitzende der CBG, Joachim Junker, die Ehrenurkunde nicht im angemessenen Rahmen einer Mitgliederversammlung, sondern im Garten der Beckers. Dabei übermittelte er die herzlichsten Grüße der Vorstandskolleg:innen und dankte Helmut Becker für die zum Wohle der Gesellschaft und der Allgemeinheit geleisteten ehrenamtlichen Tätigkeiten.

Helmut Becker war Gründungsmitglied der CBG im Jahr 1981 und von 1995 bis 2019 für 25 Jahre als Beisitzer im Vorstand. Ganz zuvörderst brachte er sein Interesse an vor- und frühgeschicht-lichen Ausgrabungen in Gau-Algesheim mit. Im Historischen Lesebuch (CBG-Band 41B) von 1999 hat er beschrieben, was damals bereits mit einer tabellarischen Listung aller bekannten Funde dokumentiert werden konnte. Von ihm selbst entdeckte Funde hat er im von der CBG betreuten Stadtmuseum Graulturm ausgestellt und während vieler Jahre zahlreichen Gästen erklärt. Als „Fundmelder“ dokumentierte Helmut Becker die Lesefunde für das Landesamt für Denkmalpflege in Mainz. In Kontakt mit gleichgesinnten Fundmeldern knüpfte er ein informelles Netz-werk und gründete unter dem „Dach“ der CBG den „Arbeitskreis Vor- und Frühgeschichte“. Daraus entstand u. a. als öffentlich-keitswirksamer Erfolg zusammen mit dem Freundeskreis „Kultur und Geschichte Gensingen“ 2005 die Ausstellung „Spuren der Vor- und Früh-Geschichte Rheinhessens und des Naheraumes“. Ganze Schulklassen haben diese Ausstellung besucht und konnten nachvollziehen, wie die Menschen damals lebten. Es folgten Vorträge mit anerkannten Wissenschaftlern in den Jahren 2006 bis 2010, jeweils am Fastnacht-Samstag im Kloster Jakobsberg.

Im Jahr 2008 begann auf Initiative von Helmut Becker die Beteiligung der CBG an der Wiederbelebung der Jakobus-Pilgerwege im nördlichen Rheinhessen mit den Wege-Markierungen von Ockenheim bis Ober-Hilbersheim und der Schleife durch Gau-Algesheim. Einmal aktiv für Wanderwege war er auch mit dabei, 2005 die drei Wanderwege durch die Gau-Algesheimer Gemarkung sowie die Hiwwel-Tour im Jahr 2014 zu installieren.

Mit seinem guten Rat und seiner langen Erfahrung begleitete Helmut Becker den Weg der Carl-Brilmayer-Gesellschaft, solange es ihm seine Gesundheit gestattete. Er verstarb am 07.02.2022.


Panoramazeichnung von Gau-Algesheim aus dem Jahr 1860

Die Carl-Brilmayer-Gesellschaft konnte vor kurzem eine historische, 160 Jahre alte Bleistiftzeichnung von Gau-Algesheim erwerben. Es handelt sich um eine naturnahe, fast fotografische Panoramaansicht der Stadt. Aus allen Jahrhunderten vor dem Aufkommen der Fotografie ist dies erst die dritte bildhafte Darstellung einer Stadtansicht. Mehr dazu hier.


"Gau-Algesheimer Gerichtsprotokolle 1701-1733" jetzt auch als Abschrift digital verfügbar

Die zu Beginn des Jahres herausgebrachte Abschrift des Protokollbuches (s. unten) kann nun auch wie das Original am Bildschirm gelesen werden. So ist es z. B. möglich, die Originalseiten aufzurufen und parallel daneben die Abschrift zu stellen. Alles Weitere finden Sie hier.

75 Jahre Ende des 2. Weltkriegs

Wenn am 8. Mai dem Ende des 2. Weltkriegs vor 75. Jahren gedacht wird, erinnern wir uns daran, dass für unsere Region der Krieg schon sechs Wochen früher zu Ende gegangen war. Es gibt vielerlei Möglichkeiten sich diesem historischen Geschehen zu nähern, zahlreiche Publikationen befassen sich damit. Zur Verfügung stehen auch detaillierte militärische Dokumente, z. B. der US-Armee, anhand deren zumindest der zeitliche Verlauf der Ereignisse nachvollzogen werden kann. Diesen folgend war Rheinhessen und der südliche Teil des heutigen Rheinland-Pfalz in nur einer knappen Woche von den Amerikanern eingenommen worden. Mehr dazu hier. Und Gau-Algesheim selbst überstand die Einnahme ohne größere materielle Schäden oder gar verletzte oder getötete Menschen. Mehr dazu hier.

Neue Publikation: "Gau-Algesheimer Gerichtsprotokolle 1701-1733"

Als Band 64 in der Reihe „Beiträge zur Geschichte des Gau-Algesheimer Raumes“ stellt die Carl-Brilmayer-Gesellschaft e.V., Gau-Algesheim, eine von Sonja Peil aufwendig erarbeitete Abschrift der „Gau-Algesheimer Gerichtsprotokolle 1701- 1733“ vor. Das originale Protokollbuch enthält die Niederschriften über die in diesen dreiunddreißig Jahren in Gau-Algesheim gerichtlich geregelten Erbangelegenheiten. Die Protokolle öffnen einen umfassenden Blick auf die Lebensumstände in Gau-Algesheim am Beginn des 18. Jahrhunderts.

Die dicke, in Schweinsleder gebundene „Schwarte“ mit ihren 1480 Seiten machte die Carl-Brilmayer-Gesellschaft in langjähriger Bearbeitung mit Unterstützung der Mainzer Universität digital lesbar. Daraufhin hat Sonja Peil es unternommen, die handschriftlich in Kurrentschrift niedergelegten Protokolle Seite für Seite buchstabengetreu in eine heute lesbare Druckschrift zu übertragen. Dafür einen ganz besonderen Dank. Die daraus entstandene Publikation mutet nachgerade schlank an im Vergleich zum Original, hat aber immerhin 880 Seiten und wiegt 2,3 Kilo.

Eine ausführliche Darstellung dieses für Gau-Algesheim bedeutenden und wertvollen Protokollbuches finden Sie: hier


Auftaktveranstaltung 2020 der Kultur-und Weinbotschafter Rheinhessen e.V. in Gau-Algesheim

[Bild: Ursula Gerharz-Hochthurn mit Dr. Herrad Krenkel (am Mikrofon) und Arnold Avenarius, Werner Reitz, Dr. Michael Kemmer ]

Am 22. Januar 2020 fand In der katholischen Pfarrkirche St. Cosmas und Damian die sehr gut besuchte Auftaktveranstaltung der Kultur-und Weinbotschafter Rheinhessen statt. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die 1. Vorsitzende der Kultur- und Weinbotschafter Rheinhessen, Frau Dr. Herrad Krenkel, Grußworte sprachen der Hausherr Pfarrer Priesel, der Alzeyer Landrat Heiko Sippel, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Benno Neuhaus, Stadtbürgermeister Michael König, die rheinhessische Weinmajestät Romina Paukner sowie zum Abschluss der „Mäzen Rheinhessens“, Peter Eckes.

Da Frau Dr. Krenkel auch Vorstandsmitglied der Carl-Brilmayer-Gesellschaft ist, waren drei Mitglieder der Gesellschaft zwanglos in die Gestaltung des Treffens eingebunden. In einem komprimierten Vortrag machte Dr. Michael Kemmer die Zuhörerschaft mit dem gesamten Werdegang der Stadt von Alagastesheim zu Gau-Algesheims vertraut (Vortrag hier), die spannende Geschichte der kath. Pfarrkirche wurde von Arnold Avenarius erzählt (Vortrag hier) und an der Orgel saß Werner Reitz, der unter anderem zwei Orgelstücke des um 1570 in Gau-Algesheim geborenen Komponisten und Kirchenmusikers Christian Erbach zu Gehör brachte. So bot Gau-Algesheim und die Carl-Brilmayer-gesellschaft den Kultur- und Weinbotschaftern für ihr Treffen einen prachtvollen Rahmen.


Rückblick auf das Jahr 2019

Vortrag zur Geschichte der Post in Gau-Algesheim und Umgebung

Souveräne Staaten haben das Recht, in ihrem Hoheitsgebiet das Postwesen zu unterhalten oder zu vergeben. Aus diesem Grund ist die Postgeschichte der Region auch ein Spiegelbild der politischen Verhältnisse von einem halben Jahrtausend. Zumindest für die vergangenen gut 200 Jahren stellen sich etliche Fragen: - Wie hat sich der Postdienst in unserem ländlichen Raum entwickelt? - Wieso wurden 1867 sechs Monate lang ausschließlich preußische Briefmarken und Postformulare verwendet, obwohl Rheinhessen niemals zu Preußen gehörte? - Seit wann können wir hier telefonieren? - Wie war denn die Stellung der Frauen im Postdienst? Diese und viele andere interessante Fakten zur Entwicklung des Postwesens mit besonderer Berücksichtigung von Gau-Algesheim und dem Bereich seines früheren Postamts wurden am 15.11.2019 in einem Vortrag mit Bildern dargestellt und erklärt. Referent war Manfred Hinkel aus Alzey, Vorsitzender des Vereins für Postgeschichte in Rheinhessen e.V. und Autor zahlreicher einschlägiger Publikationen.

Gleichzeitig stellte die Carl-Brilmayer-Gesellschaft eine neue Publikation vor: „Die Post in der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim“, Autor Manfred Hinkel, erhältlich für 5 Euro bei Buchhandlung „herr holgersson“, Marktplatz 4, Gau-Algesheim, der Tourist-Info, Marktplatz 1, Eingang Kreuzhof, Gau-Algesheim und per Bestellung über: info@brilmayer-gesellschaft.de


Vortrag „Die Ur- und Frühgeschichte der Gemarkung Gau-Algesheim“

Eine Vorstellung des aktuellen Forschungsstandes anlässlich eines Neufundes aus der Bronzezeit

Für eine beträchtliche Überraschung sorgte der Gau-Algesheimer Stephan Lambrich, als er bei der Mitgliederversammlung der Carl-Brilmayer-Gesellschaft erschien und dem Vorstand einen einzigartigen Fund aus der ganz frühen Gau-Algesheimer Geschichte überreichte. Bei einem Umbau in seinem Haus mitten in Gau-Algesheim in der Wolfsecke 1 hatte er vor einigen Jahren eine kleinen, schwergewichtigen Metallgegenstand gefunden, den er nicht einordnen konnte und zunächst einmal auf die Seite legte. Um herauszufinden, was er da hatte, suchte er im Internet nach vergleichbaren Stücken und fand heraus, dass es sich wohl um die Klinge eines vorgeschichtlichen Bronzebeils handelte. Folgerichtig überreichte er den Fund der Carl-Brilmayer-Gesellschaft, die sich unverzüglich mit der Direktion Landesarchäologie in Mainz in Verbindung setzte. Der zuständige Archäologe Dr. Brücken erkannte die Beilklinge sofort als ein der frühen Bronzezeit zugehöriges Randleistenbeil und schätzte das Alter auf etwa 4000 Jahre.

Anlässlich dieses Neufundes war Dr. Brücken bereit, am 25.10.2019 in einem sehr interessanten Vortrag den aktuellen Forschungsstand zur Ur- und Frühgeschichte Gau-Algesheims vorzustellen. Anschließend konnte das Bronzebeil den zahlreich erschienen Zuhörern im Stadtmuseum „Raum der Geschichte“ zusammen mit den anderen vorgeschichtlichen Funden repräsentiert werden.

Ausdrücklich bedankt sich die Carl-Brilmayer-Gesellschaft bei Stephan Lambrich wegen seines sorgsamen Umgangs mit einem wertvollen historischen Gegenstand aus der Gau-Algesheimer Geschichte.


Internationaler Museumstag 2019

Zum Internationa-len Museumstag begleitete die Carl-Brilmayer-Gesell-schaft vom 16. bis 19. Mai 2019 das 50-jährige Jubiläum der "Gesellschaft für Internationale Verständigung e. V." mit einer eigenen Ausstellung aktueller Fotos aus den sechs Partnergemeinden Gau-Algesheims, aus Saulieu, Caprino di Veronese, Neudietendorf, Stotternheim, Redford (USA), Kigina (Ruanda) und aus Gau-Algesheim selbst.

Die Ausstellung wurde vom 1. Vorsitzenden der Carl-Brilmayer-Gesellschaft Joachim Junker eröffnet, Grußworte sprachen Stadtbürgermeisters Dieter Faust, der 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim und Vorsitzende der Gesellschaft für Internationale Verständigung Clausfriedrich Hassemer sowie Günter Frey, Sprecher der Arbeitsgruppe „Partnerschaft Gau-Algesheim/Kigina (Ruanda)". Auf den zwei Stockwerken der Rathausscheune erfreuten sich zahlreiche Besucher am Anblick der architektonischen Ansichten der Gemeinden mit ihren herausragenden Baulichkeiten und ihren teils verborgenen Schönheiten.

Mitgliederversammlung 2019

Die Mitgliederversammlung 2019 fand am 9. April 2019 mit 18 Teilnehmern statt. Bei der Neuwahl des Vorstands wurden jeweils einstimmig gewählt:

  • 1. Vorsitzender: Joachim Junker
  • 2. Vorsitzender: Björn Scherzinger
  • Schriftführer: Andreas Muders
  • Rechner: Dr. Michael Kemmer
  • Beisitzer: Arnold Avenarius-Herborn, Matthias Hattemer, Fr. Dr. Herrad Krenkel

Helmut Becker stellte sich nicht mehr als Beisitzer zur Wahl. Als neuer Beisitzer konnte Matthias Hattemer gewonnen werden. Zum Abschluss dankte der 1. Vorsitzende Joachim Junker ausdrücklich Helmut Becker, der seit 1981 als Mitglied der ersten Stunde und als Beisitzer über 24 Jahre die Carl-Brilmayer-Gesellschaft mit seinen vielfältigen Leistungen und Initiativen bereichert hat.

Gedenkstunde für Karl Bechert am 1. April 2019

mehr zu Professor Karl Bechert hier


„Das Gau-Algesheimer Wörterbuch“ wieder da

„Das Gau-Algesheimer Wörterbuch“ ist nachgedruckt und für 9 Euro im Gau-Algesheimer Buchhandel und bei der Tourist-Info in der Rathausscheune erhältlich. Über „info@brilmayer-gesellschaft.de“ kann es auch direkt bei der Carl-Brilmayer-Gesellschaft bestellt werden.


Rückblick auf das Jahr 2018

Neue Publikation: "Gau-Algesheim, wie schön bist du" - Ansichten Gau-Algesheims aus allen vier Jahreszeiten - ein Fotobuch

Als 62. Band in der Reihe „Beiträge zur Geschichte des Gau-Algesheimer Raumes“ hat die Carl-Brilmayer-Gesellschaft e.V., Gau-Algesheim, im Dezember ein aufwendig gestaltetes Fotobuch herausgebracht. Fünf Fotografen, nämlich (v.l.n.r) Friedel Jouaux, Armin Kleisinger, Dr. Michael Kemmer, Klaus Hang und Andreas Muders, alles Mitglieder der Carl-Brilmayer-Gesellschaft, nehmen die Betrachter des Buches mit auf eine Zeitreise durch das Jahr in Gau-Algesheim. Es wurden nur aktuelle Fotos verwendet und auf historische verzichtet. Der kompakte Gau-Algesheim-Bildband zeigt, individuell fotografiert und gestaltet, weit über 100 Impressionen der vier Jahreszeiten, aber auch die modernen Seiten der Stadt und die in ihr lebenden Menschen. Ergänzt wird die Darstellung durch einige Strophen eines heimatverbundenen Gedichtes von Martin Hassemer (1912-1985), dem einstigen Repräsentanten der heimischen Dichtung und der Gau-Algesheimer Fassenacht schlechthin.

Das Fotobuch, ISBN 978-3-9819434-3-6, ist zum Preis von 24 Euro bei der Buchhandlung „herr holgersson“, Marktplatz 4, Gau-Algesheim, der Tourist-Info, Marktplatz 1, Eingang Kreuzhof, Gau-Algesheim und per Bestellung über mkemmer@hotmail.com erhältlich.


Die Geschichte des Bismarckturms zum "Tag des offenen Denkmals"

Der Tag des offenen Denkmals steht in diesem Jahr unter dem Motto "Entdecken, was uns verbindet". Passend dazu rückt die Carl-Brilmayer-Gesellschaft an diesem Tag den Bismarckturm auf der Waldeck in den Blickpunkt und nimmt die Besucher mit auf eine kleine Entdeckungsreise rund um dessen Geschichte.

Treffpunkt: Sonntag, 9. September 2018, 15 Uhr, am Bismarckturm, Waldeck 1
(von Ingelheim über die L428 mit dem Auto erreichbar)

33 Meter hoch, über 100 Jahre alt - der Bismarckturm auf dem Westerberg ist aus dem Landschaftsbild unserer Region nicht mehr wegzudenken. Das beliebte Ausflugsziel wurde zu Ehren ersten deutschen Reichskanzlers Otto Graf von Bismarck erbaut. Um Planung, Bau und Nutzung des historischen Bauwerks, dessen Errichtung der Gau-Algesheimer Kommerzienrat Richard Avenarius anregte, ranken sich viele spannende Geschichten.

Mit dem Smartphone Gau-Algesheimer Geschichte kennenlernen - QR-Codes bringen historische Gebäude zum Sprechen

Mai 2018 - Der 175. Geburtstag Carl Brilmayers auf der einen Seite und das Motto des diesjährigen Internationalen Museumstages auf der anderen Seite, das da lautete: „Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher“ war für die Carl-Brilmayer-Gesellschaft Ansporn, eine schon länger im Vorstand gehegte Idee in die Tat umzusetzen.
So startete im Mai unter dem Slogan "Auf den Spuren Carl Brilmayers durch Gau-Algesheim" eine ganz besonderes QR-Code-Projekt. Mit ihm will die Gesellschaft auf Brilmayers Pfaden Gau-Algesheim erkunden und nach und nach regionale historische Informationen digital aufbereitet der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

Zum Projekt
Dazu war natürlich einiges an Vorarbeit notwendig. Eine neue Website wurde eingerichtet und an den Start gebracht. Sie ist unter historisches-gau-algesheim.de zu erreichen. Ebenso wurden die QR-Codes erstellt. QR-Code steht übrigens für das englische „Quick Response“, übersetzt „schnelle Antwort“ und ist ursprünglich eine Entwicklung der japanische Autoindustrie. Heute werden QR-Codes im Alltag überall da benutzt, wo den Menschen weitere Informationen an die Hand gegeben sollen - so auch beim QR-Code-Projekt der Carl-Brilmayer-Gesellschaft.
Nachdem die ersten Gebäude für die Startsequenz ausgesucht und das Einverständnis der Eigentümer eingeholt waren, ging es an das Entwerfen der entsprechenden Info-Tafeln. Das Herz dieser Tafeln ist der sogenannte QR-Code. Er ist die Schnittstelle zur Internetseite und weiteren Informationen.
Dann folgte der wichtigste Teil: die Sichtung der historischen Quellen, das Abfassen der Texte, die Auswahl der historischen Fotos und die Erstellung der Audiotexte.
Zum Start des Projektes wurden drei historische Gebäude in Gau-Algesheim mit Info-Tafeln versehen: das Rathaus, Schloss Ardeck und die katholische Pfarrkirche (hier kann die Tafel erst endgültig nach Abschluss der Straßenbauarbeiten befestigt werden).

Mit dem Smartphone Gau-Algesheim entdecken
Nun benötigen Sie lediglich ein Smartphone, einen Internetzugang und eine QR-Reader-App – und schon können Sie auf den kleinen Täfelchen die entsprechenden QR-Codes auslesen.
Mit dem Smartphone abfotografiert führt Sie der QR-Code zu einer Internetseite, die mit Text, Audio-Datei und historischen Bildern versehen, Informationen zur jeweiligen Sehenswürdigkeit am Standort liefert.
Sachlich und kompakt erhält der Betrachter so die wichtigsten Informationen zum betreffenden Gebäude.

Osterputz: Kirchturmuhrzifferblatt erstrahlt in frischem Glanz

Helmut Heide (Foto)  und Dr. Michael Kemmer haben das alte Kirchturmuhrzifferblatt im Treppenhaus der Rathausscheune rechtzeitig zum Osterfest aufs feinste saubergeputzt. Auch haben sie eine neue Hinweistafel für das Zifferblatt und den Raum der Geschichte angebracht.


Neue Publikation: Christian Erbach – Kirchenmusiker und Sohn der Stadt Gau-Algesheim

v.r.n.l.: StD Werner Reitz, Vorsitzende Pia Steinbauer, Verbandsbürgermeister Benno Neuhaus, Dr. Michael Kemmer

Hier übergibt die Carl-Brilmayer-Gesellschaft den Band 61 ihrer Reihe „Beiträge zur Geschichte des Gau-Algesheimer Raums“ an Benno Neuhaus, den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gau-Algesheim und Vorsitzenden des Christian-Erbach-Chores. Das Buch „Lieder oder sakrale Gesänge“ enthält die 1603 veröffentlichten 22 Kompositionen „Cantiones Sacrae“ des Christian Erbach. Die historischen Noten hat Studiendirektor i.R. Werner Reitz in ein modernes Partiturbild übertragen und dieses in die heute gebräuchliche Notenschrift umgewandelt. Dr. Michael Kemmer gestaltete die äußere Form und ergänzte das Werk mit Angaben zum Wirken und Leben Christian Erbachs. Die originale Buchausgabe der Notenschrift ist archiviert in: Bibliothèque Musicale de l'Union Sainte Cécile du Diocèse de Strasbourg, 15 rue des Écrivains, 67000 Strasbourg, France. In der bisher hier unbekannten und nun veröffentlichten Schrift geht es um das Werk eines Menschen, der einen festen Stellenwert in der allgemeinen Wahrnehmung der Region hat. Eine Christian-Erbach-Straße, die Christian-Erbach-Realschule plus und der katholische Kirchenchor „Christian-Erbach-Chor“ halten die Erinnerung wach an diesen in der ausgehenden Renaissance um 1570 geborenen Bürger der Stadt Gau-Algesheim.

(mehr zu Christian Erbach hier)


Gau-Algesheim im Nationalsozialismus

GAU-ALGESHEIM – In diesen Tagen stellte die Carl-Brilmayer-Gesellschaft den 60. Band ihrer Reihe „Beiträge zur Geschichte des Gau-Algesheimer Raums“ vor.
In dem 128 Seiten starken Buch „In Gau-Algesheim war die Welt in Ordnung!“ beleuchtet Autor Björn Scherzinger den Einfluss des Nationalsozialismus und seiner Ideologie auf das katholische Gau-Algesheim und seine Bewohner im Dritten Reich. Er zeigt die Auswirkungen des Nationalsozialismus in den politischen und gesellschaftlichen Bereichen eines kleinstädtischen Milieus unter Berücksichtigung regional ausgeprägten Besonderheiten. Scherzingers akribische Recherche und die strukturierte Aufarbeitung seiner Arbeit dient nicht nur der Aufhellung und Darstellung von Fakten und Zusammenhängen, sondern findet auch Antworten auf viele Fragen dieser Zeit.  
„Der Autor Björn Scherzinger arbeitet damit ein Stück jüngerer Geschichte auf und leistet einen wichtigen Beitrag zu unserer Stadtgeschichte“, so die Vorsitzende Pia Steinbauer.

Brilmayer-Gesellschaft führte durch das barocke Gau-Algesheim

Gau-Algesheim - Zum Tag des offenen Denkmals, der in diesem Jahr unter dem Motto "Macht und Pracht" stand, rückte die Carl-Brilmayer-Gesellschaft die stattlichen Barockgebäude im Zentrum Gau-Algesheims in den Blickpunkt. Die Vorsitzende Pia Steinbauer konnte dazu mehr als 70 historisch interessierte Bürger begrüßen.
Die Führungen starteten am katholischen Pfarrhaus, dass sich wunderbar erhalten als wohlproportionierter barocker Putzbau präsentierte. Den Neubau des Pfarrhauses verfügte der Mainzer Kurfürst-Erzbischof Lothar Franz von Schönborn im Jahre 1719. Mit Details zur Person Schönborns, aber auch zu historischen Ereignissen jener Zeit setzte Pia Steinbauer das Pfarrhaus in seinen historischen Kontext. Auch zum gegenüberliegenden Kronenberger Hof mit seinem prächtigen barocken Torbogen wusste sie viele historische Details zu berichten. Der Marktplatz mit seinem wunderschönen barocken Rathaus bildete die dritte Station des Rundgangs. Das vollständig aus Stein errichtete Rathaus gab nicht nur einen Einblick in die Baugewohnheiten der Barockepoche, es hielt zudem noch einige Details aus seiner spätgotischen Entstehungszeit bereit. Auch hier war es Schönborn, der 1726 den Umbau des unter den Schweden 1631 niedergebrannten Rathauses anordnete. Der bauhistorische Rundgang schloss mit einem Empfang im Rathaus. Dort gab Stadtbürgermeister Dieter Faust bei einem Gläschen Wein einen Einblick in die stadtgeschichtliche Entwicklung Gau-Algesheims.

Carl-Brilmayer-Gesellschaft - gegründet 1981

Vorstandsmitglieder bei Diskussionen über eine der Kanonenkugeln, die vor der Stadtmauer gefunden wurden, v.l. Björn Scherzinger, Pia Steinbauer, Dr. Michael Kemmer, Dr. Herrad Krenkel, Arnold Avenarius Herborn, Andreas Muders.