1690, 12. Juni: Während des Pfälzischen Erbfolgekriegs marschiert französische Kavallerie unter dem Kommando von General Ezéchiel Mélac in die Stadt. Nach schweren Kämpfen angesichts der starken Befestigung von Algesheim brennen die Truppen Algesheim bis auf die Kirche und wenige Häuser nieder. Die Bevölkerung rettet sich in das Schloss. Ein Reliefstein an der Kirche erinnert an den Brand der Stadt. Unter dem Datum vom 24. Juni 1690 gibt die Pariser "Gazette" einen Bericht aus dem französischen Feldlager in Lambsheim vom 12. Juni 1690 wieder. Er charakterisiert Algesheim ("Aigesheim") als eine kleine Stadt am Eingang der Ebene, die nach Bingen und Kreuznach führt, befestigt mit starken Mauern, fünf dicken Türmen und zwei Gräben ("fortifiée de bonnes murailles, avec cinq grosses tours & environnée de deux fossez"). Die gleiche Charakterisierung findet sich auch im Pariser "Mercure galant" vom Juni 1690 sowie im Artikel "Mélac" der "Chronologie historique-militaire" des Archivars im Kriegsministerium Pinard aus dem Jahre 1761. 1691, 6. Juli: Unter diesem Datum meldet die "Gazette", dass eine Ab-teilung der französischen Armee, die Marschall Lorges zwischen Maas und Queich be-fehligt, unter Ezéchiel de Mélac das Algesheimer Schloss ("Chateau d'Aigesheim") genommen und in der Garnison ungefähr 80 Kriegsgefangene gemacht hat. Unter dem Titel „Algesheim door de Franschen veroverd“ berichtet der Amsterdamer „Europische Mercurius“ vom selben Schauplatz.