Carl-Brilmayer-Gesellschaft e. V.

Rhein und Welzbach

„Am wunderschönen Rhein, da liegt ein Städtelein...“, heißt es im Refrain des Liedes, dessen Text und Melodie Erich Alfred Ney für die Fastnachtskampagne 1935 verfasst hat und das als „Gau-Algesheimer Lied“ bis heute gesungen wird. Dennoch liegt Gau-Algesheim knapp drei Kilometer vom Rhein entfernt am Rande der Mainz-Ingelheimer Rheinebene auf den Terrassen zum Rheinhessischen Westplateau. Die nördliche Gemarkungsgrenze rückt an der L 419, der alten B 9, bis ca. 1,1 km an das Rheinufer gegenüber der Fulder Au (zeitweise auch "Johannisberger Aue" genannt) heran. Der Welzbach fließt auf einer Strecke von 6 km durch Stadt und Gemarkung von Gau-Algesheim, bis er in der (Bingen-) Gaulsheimer Gemarkung in den Rhein mündet.

Mündung des Welzbaches („algesheimer bach“) in den Rhein (Wilhelm Besserer, 1575, Ausschnitt; HHStAW, Abt. 3011/1, Nr. 522 R)

Blick auf Stadt, Fulder Au und Welzbachmündung

Der Welzbach

Der Welzbach ist ein 12,6 km langer Bach im nördlichen Rheinhessen. Er entspringt bei Ober-Hilbersheim, durchfließt die drei anderen Welzbachtalgemeinden Nieder-Hilbersheim, Appenheim, Gau-Algesheim und berührt auf den letzten Kilometern die Gemarkung Bingen. Der Bach mündet zwischen Sporkenheim und Bingen-Gaulsheim in den Rhein. Seine Zuflüsse sind: Wethbach (links), 2,6 km, Dünbach (links), 2,6 km und Eckelsbach (links), 1,4 km

Weitere Daten des Gewässers

  • Gewässerkennzahl (GKZ): DE 2536
  • Fluss-System: Rhein
  • Abfluss über den Rhein zur Nordsee
  • Quelle: bei Ober-Hilbersheim (Koordinaten: 49° 54' 2'' N, 8° 1' 55'' O)
  • Quellhöhe: 223 m
  • Mündung: zwischen Sporkenheim und Bingen-Gaulsheim in den Rhein (Koordinaten: 49° 58' 33'' N, 7° 58' 49'' O)
  • Mündungshöhe: 80 m
  • Höhenunterschied: 143 m
  • Länge: 12,6 km
  • Einzugsgebiet: 37,756 km²

nach: Art. Welzbach (Rhein) in: Wikipedia

 

Historische Aspekte

Im Stadtplan und im Gemarkungsplan von Gau-Algesheim, die Gottfried Mascop 1577 in seinem Atlas der linksrheinischen Ämter Olm, Algesheim und Bingen zeichnete, wird der Welzbach als weltzer dreck fluvius bezeichnet. Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts speiste das Wasser des Welzbachs mehrere Mühlen. Heute folgt dem Bachlauf in unterschiedlichem Abstand durchweg ein gut ausgebauter, weitgehend asphaltierter Radweg.

Für die Kartographie der Landschaft zwischen Mainz und Bingen und die Topographie der am Welzbach gelegenen Gemeinden im 17. und 18. Jh. ist die Verortung des Welzbachs von ausschlaggebender Bedeutung gewonnen: Weisen Karten seinen Lauf in westlicher Richtung aus und lassen ihn zwischen Bretzenheim und Bingen in die Nahe münden, verschiebt sich die Lage der Gemeinden Oberhilbersheim, Niederhilbersheim, Appenheim und Algesheim. Auch die topographische Namensgebung "Ober- und Nieder-Apelheim" statt "Ober- und Niederhilbersheim" ist eine interessante Variante.

Diese Karten kommen meist aus der Werkstatt von Nicolas Sanson d'Abbéville, dem "Vater der Geographie in Frankreich", bzw. der seiner Söhne und Nachfolger.

 

Die "Salamanderlöcher" auf dem Berg

von Martin Hassemer, Unser Berg, 1955 (Ausschnitt)

 

S'is nit schlimm, bis an de Keller

halle unser Hose noch,

dann dort hen mer doch schun immer

unser Salamanderloch!

 

Was e Glick - dort gibt's aach Wasser –

alles leet sich uff de Bauch,

un mer lösche unser Dorscht jetzt

ohne Tass un ohne Schlauch.

 

Dann werd drin erum gepuddelt

mit Vegniege - stunnelang,

ja - de scheenste Sport im Friehjohr

is de Salamanderfang.

 

Jeder setzt sich so e Dierche

in e Blechbix, wo dort leit -

un schielt langsam in die Richtung,

wo's jetz Feierowend lait.