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Das Algesheimer Marienbild (1788)

Im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts verbanden sich mit der Verehrung einer Marienstatue im Heiligenhäuschen am Heuertor Nachrichten und Gerüchte von heilsamen Wirkungen bei Menschen, die unter mancherlei Gebrechen litten oder gelitten hatten.

Solche Heiligenhäuschen befanden sich an allen Pforten, die in die Stadt oder aus ihr heraus führten: im Süden an der Klopp-Pforte, im Osten an der Neupforte und im Norden an der Heuer- oder auch Herrenpforte.

In den Ereignissen um die Marienstatue spiegelt sich der epochale Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit wieder, freilich in einer spezifischen Weise und ohne dass die Ideen und Ideale der Neuzeit und Aufklärung einen endgültigen Durchbruch erfahren hätten. Auf einer zeitgenössischen Konfliktlinie begegnen sich Formen der traditionellen Volksfrömmigkeit und ein aufklärerisches Denken der geistlich-weltlichen Obrigkeit im Kurfürstentum Mainz.

Der Mainzer Kirchenhistoriker Val. Alois Franz Falk (1840-1909) hat 1877 in einem Aufsatz über "Die Heiligen und Heiligthümer in Stadt und Bisthum Mainz" geschildert, was sich in Algesheim ereignete: