Journalistische Fehden
Mit der Gründung des "Rheinischen Volksboten", der ab 1869 in der Verlagsdruckerei von Karl Reidel in Gau-Algesheim erschien, meldete sich vor dem Hintergrund des aufziehenden Kulturkampfes eine Zeitung zu Wort, die "das Organ der Katholiken von ganz Rheinhessen" sein und im "kirchlich-politischen Kampf der Gegenwart das Recht der Katholiken" vertreten wollte.
Als Gegenpart zum 1852 - zunächst als "Ingelheimer Wochenblatt" des Verlegers Friedrich Wilhelm Adolph - gegründeten freisinnigen Ingelheimer "Rheinhessischen Beobachter" hatte Koser noch als Pfarrer von Ober-Ingelheim gemeinsam mit seinen Mitbrüdern im Dekanat den "Rheinhessischen Presseverein" ins Leben gerufen, um ein an katholischen Grundsätzen ausgerichtetes Presseorgan für Rheinhessen zu schaffen.
Seine Position legte Koser in einem Vortrag zum Thema "Der Clerus und seine Aufgabe gegenüber der Tagespresse" dar, der als "Conferenz-Vortrag eines Priesters der Diöcese Mainz" 1870 ohne Autorenangabe bei Reidel in Gau-Algesheim und Kirchheim in Mainz publiziert wurde.