WEINER, Karl Adam
Geburt: 30. September 1885 in Gau-Algesheim
Vater: Handelsmann Franz Weiner
Heirat: 24. April 1919 in Köndringen/Breisgau mit Hildegard Köllner (28. Dezember 1895 – 17. Oktober 1976); Hildegard Köllner war die Tochter des Kirchenrats Wilhelm Köllner (1859-1930) und seiner Ehefrau Anna Sofie Katz (1863-1947)
Tod: 19. Januar 1954 in Oberursel/Ts.
Schulbesuch:
- 1892 – 1899 Volksschule Gau-Algesheim,
- 1899 Eintritt in die Quarta des Großherzoglich Hessischen Gymnasiums Bensheim,
- 1. März 1906 Abitur in Bensheim
Berufsausbildung: halbjähriger pädagogischer Kursus in Darmstadt, danach Tätigkeit als Lehrer:
- 1906-1907: Volksschule Lampertheim,
- 1907-1910: Höhere Bürgerschule Wöllstein,
- 1910: Neue Stadtmädchenschule an der Westanlage Gießen
Universitätsstudium: 1910 -1915: Studium für das Höhere Lehramt in den Fächern Englisch, Deutsch, Geschichte und Philosophie an der Landesuniversität Gießen (1910-1915); Dissertation (bei Prof. Dr. Wilhelm Horn), 24. Juli 1916, zum Thema "Die Verwendung des Parallelismus als Kunstmittel im englischen Drama vor Shakespeare". Die Arbeit wurde 1916 im Hamburger Verlag Berngruber & Henning veröffentlicht.
Lehrer an Seminaren und Höheren Schulen:
- 1. August 1920: Lehramtsassessor Dr. Karl Weiner aus Gau-Algesheim wird zum Oberlehrer am Lehrerseminar Friedberg ernannt.
- 29. April 1924: der Studienrat Dr. Weiner vom Lehrerseminar Friedberg wird zum Leiter der Hessischen Oberrealschule Michelstadt bestellt und zunächst zum Studiendirektor und nach der Anerkennung der Anstalt als Vollanstalt zum Oberstudiendirektor befördert. Als Schulleiter ergreift Karl Weiner zu folgenden Themen das Wort: 200. Wiederkehr des Geburtstags Klopstocks (2. Juli 1924); Gedächtnisfeier zu Ehren des verstorbenen Reichspräsidenten Friedrich Ebert (5. März 1925); Pestalozzifeier: Würdigung des Lebenswerkes des Erziehers der Menschheit und Verbindungen zur Gegenwartspädagogik (17. Februar 1927); Schuljahresbeginn 1927/28: Über den Bildungsgedanken der Gegenwart, insbesondere die Arbeitsschule; Festansprache anlässlich des 75. Geburtstages von Staatspräsident Carl Ulrich, 1. Staatspräsident des Volksstaates Hessen von 1919-1928 (28. Januar 1928)
- 10. Oktober 1929: der Oberstudiendirektor an der Oberrealschule Michelstadt Dr. Karl Weiner wird zum Oberstudiendirektor an der Staatlichen Studienanstalt in Offenbach ernannt; er übernimmt die Leitung der Studienanstalt am 14. Oktober 1929.
Nach § 4 Abs. 1 des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933 wird mit Wirkung vom 1. Juli 1933 Oberstudiendirektor Dr. Karl Weiner, Leiter der Staatlichen Studienanstalt für Mädchen in Offenbach, aus dem Hessischen Staatsdienst entlassen.
Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums vom 7. April 1933
§ 4
(1) Beamte, die nach ihrer bisherigen politischen Betätigung nicht die Gewähr dafür bieten, daß sie jederzeit rückhaltlos für den nationalen Staat eintreten, können aus dem Dienst entlassen werden. Auf die Dauer von drei Monaten nach der Entlassung werden ihnen ihre bisherigen Bezüge belassen. Von dieser Zeit an erhalten sie drei Viertel des Ruhegeldes (§ 8) und entsprechende Hinterbliebenenversorgung.